Erst mal vorweg:
Ich habe diese Fahrt mit Rotel (Info: www.rotel.de) gemacht.
Und das war wirklich ein Abenteuer! Ich will Ihnen einen kleinen Eindruck von den
! 7 ! Ländern geben, die wir in den 16 Tagen durchfahren haben. Ich bin übrigens
mit meinem Spezi Sigi unterwegs gewesen.
Donnerstag, 10.07.2003
Start der Reise war um 23.00 Uhr am Münchener Hauptbahnhof. Wir wurden von dem roten Rotelbus
abgeholt, der für die nächsten 16 Tage unser treues Gefährt werden würde.
Freitag, 11.07.2003
Nach einer Fahrt über Würzburg - Frankfurt - Hannover - Hamburg sind wir in Rostock am
Fährhafen angekommen. Mittlerweile haben wir 18 Stunden im Bus verbracht. Wir werden mit der
schnellsten Großraumfähre der Welt "Finnjet" nach Helsinki übersetzen. Aber erst
mal haben wir einchecken müssen.
Ein pompöses Abendessen gab es dann auf der Fähre. Ich sag nur Kaviar! Hier ein Blick in unsere Kabine:
Die Übernachtung auf der Fähre war ganz angenehm. Das ständige leichte Schaukeln hat mich schnell einschlafen lassen. Das war das letzte Mal, dass ich in einem richtigen Bett schlafen konnte, bis ich wieder daheim war.
Samstag, 12.07.2003
Ein Tag auf der Fähre. Einkaufen im Duty-Free-Supermarkt. Rumasseln in der Schiffsbar und
Disco, Sonnen auf dem Achterdeck, ... Was man halt alles machen kann auf einem Schiff. Überall
standen die Spielautomaten zum Zocken. Echt nette Atmosphäre! Am Nachmittag kurzer Halt in
Tallinn (vormals Reval). Nach 15-minütigem Stopp ging es weiter nach Helsinki. In Helsinki
angekommen, sind wir mit unserem Bus zum Campingplatz gefahren. Und da stand er nun! Der berühmte
Rotel-Anhänger. Der Anhänger in dem ich in den nächsten Nächten schlafen werde.
Aber bis es soweit ist, muss man das Ding natürlich aufbauen. Also Klappe aufmachen, Vorhang
dranhängen, Küche aufmachen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich unserem Fahrer "Fredl"
danken. Er hat uns tagsüber gefahren, und abends für 40 Leute gekocht! Respekt! Von
Helsinki haben wir außer dem Campingplatz nicht viel gesehen.
Sonntag, 13.07.2003
Ein schöner Morgen in Helsinki mit einem guten Frühstück von Rotel:
Nach der Stärkung ging's weiter! Fahrt von Helsinki nach St. Petersburg. An der finnisch-russischen Grenze ging's gottseidank recht schnell. Unser Fahrer hat noch mal richtig Druck gemacht, damit wir in Petersburg in die Eremitage kommen. Laut Programm wäre sie erst morgen dran gewesen, nur leider ist sie montags geschlossen. Aber wir hatten Glück. Die Eremitage war Wahnsinn! Wir haben Stunden darin verbracht, aber trotzdem nicht alles sehen können! Hier die ersten Eindrücke von St. Petersburg:
Unser Übernachtungsplatz war der Parkplatz eines russischen Hotels. Etwas außerhalb von Petersburg gelegen. Es lag direkt an der Ostsee. Über die Kundschaft des Hotels kann man spekulieren, ich sag nur S-Klasse und 7er auf dem Hotelparkplatz!
Montag, 14.07.2003
Heute ging es in den Katharinenpalast. Das sagenumwobene Bernsteinzimmer befindet sich darin. Unmengen von Touristen
(wie schon bei der Eremitage) warteten auf Einlass. Typisch für Russland: Wer gut schmiert, der gut fährt!
Nach einer relativ kurzen Wartezeit konnten wir ins Schloss.
Und da war es nun. Das nachgebaute Bernsteinzimmer. Sogar Fotos durfte man machen!
Nach diesem Genuss, konnten wir noch ein wenig "Lustwandeln" im Garten des Katharinenpalastes. Nachmittags war Stadtrundfahrt in St. Petersburg angesagt.
Höhepunkt war eine Schiffsfahrt auf der Nerva mit original russischer Musik
Dienstag, 15.07.2003
Abbau unseres Anhängers und Weiterfahrt in den Peterhof. Das ist der Regierungssitz von Peter dem Großen
gewesen. Der Garten durchmisst mehr als 3 km! Diverse Nebenbauten konnte man im Schlossgarten bewundern. Schön
waren die Wasserspiele vor dem Schloss und in der Gartenanlage.
Danach ging es weiter nach Estland. Unser Ziel war Tallinn. Leider wurden wir an der Grenze Russland - Estland richtig verarscht! Es dauerte über 2 Stunden bis wir ausreisen durften. Das haben sich die russischen Grenzer ganz schön raushängen lassen! Am Nachmittag kamen wir dann an unserem Campingplatz in der Nähe von Tallinn an. Direkt in der Nachbarschaft stand der Fernsehturm Tallinns. Natürlich sind wir gleich hoch und machten Bilder. Ein schöner sozialistischer Bau!
Mittwoch, 16.07.2003
Nach dem Frühstück ging es nach Tallinn zur Stadtrundfahrt. Tallinn (vormals Reval) ist eine alte Hansestadt.
Sie hat den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden. Eine wirklich sehr schöne Altstadt!
Nachmittag ging es nach "Rock al Mare". Eine Art Bauernhausmuseum. Erste Versuche eines Selbstauslöserbildes
Donnerstag, 17.07.2003
Abbau unseres Anhängers in Tallinn und Weiterfahrt nach Riga. Auf der Fahrt haben wir Mittag einen Stop in
Parnü gemacht. Das ist DER Badeort in Estland! Am Strand sind wir uns wie in Italien vorgekommen.
Grenzübergang nach Lettland und Ankauft am Campingplatz in Riga. Hier gab es unser Abendessen. Natürlich gekocht von unseren österreichischen Fahrer "Fredl".
Freitag, 18.07.2003
Morgens machten wir gleich eine Stadtrundfahrt durch Riga. Genauso wie Tallinn auch eine alte Hansestadt. Interessant:
Um mit dem Auto in die Altstadt zu fahren muss man zahlen. Und zwar nicht wenig! Ca. 15 Euro!
Besuch der Zeppelinhallen. Heute befindet sich der größte Markt Europas darin.
Samstag, 19.07.2003
Heute ging es nach Litauen. Genauer zur Hauptstadt von Litauen, Vilnius oder Wilna. Auf dem Weg liegt unter anderem der
"Berg der Kreuze". Ein Wallfahrtsort der katholischen Litauer. Sogar der Pabst hat hier schon gebetet. Dieser Berg wird
schon seit dem 14. Jahrhundert als Wallfahrtsort benutzt. In Grunde ist es nur ein Berg. Aber es wurden Millionen von Kreuze
aufgestellt, bzw. aufgehängt. In der Sowjetzeit wurde dieser Berg dreimal plattgewalzt!
Sonntag, 20.07.2003
Erster Punkt auf dem Programm war eine Stadtrundfahrt durch Vilnius.
Nachmittags ging es dann zur Burg Trakai. Sie wurde im 2. Weltkrieg fast komplett zerstört. Aber nach dem Krieg haben die Litauer sie wieder aufgebaut.
Abends gab es dann auf dem Campingplatz einen "Folklore-Abend". Mit Musik und viel Alkohol!
Montag, 21.07.2003
Fahrt durch Litauen. Wir sind an der Memel entlang zur Stadt Memel gefahren.
Vom Fährenhafen in Memel ging es dann auf einer 8-minütigen Fährfahrt auf die Kurische Nehrung. Ein wunderbares Fleckchen Erde. Auf der einen Seite der Nehrung ist das Kurische Haff, auf der anderen Seite die Ostsee. Der litauische Bereich ist ein Naturschutzgebiet.
Dienstag, 22.07.2003
Sightseeing auf der Nehrung. Wir sind ins Dörfchen Nidden gefahren. Dort ist übrigens Europas größte Wanderdüne!
Sie hat bereits viermal ein Dorf unter sich begraben. Unter anderem waren wir hier baden. Herrlich, auf 100 Meter Strand kamen vielleicht
3 Badegäste! Erholung pur!
Mittwoch, 23.07.2003
Frühstück und Abbau des Anhängers.
Fahrt auf der Nehrung in die russische Enklave Ostpreußen nach Kaliningrad (vormals Königsberg). Unser Übernachtungsplatz war hier eine Wiese neben einem russischen Hotel. Die hatten super Snooker-Tische!
Nachmittags Stadtrundfahrt durch Königsberg. So was muss man mal mitgemacht haben. Königsberg ist mit Abstand die scheußlichste Stadt auf unserer Reise. Königsberg wurde im Krieg fast vollkommen zerstört. Die Russen bauten nichts mehr auf. Die Altstadt besteht heute im Grunde nur aus einem großen Park mit ein paar Plattenbauten. Am besten ist das "alte Rathaus". Dieses Rathaus wurde in den 60ern erbaut. Nur leider wurden schon am Rohbau Risse festgestellt, was ein Beziehen unmöglich machte. Seitdem steht dieser Klotz mitten in Königsberg und verrottet langsam!
Das einzig Sehenswerte ist noch der Dom. Es befindet sich ein Museum darin. In der Sowjetzeit war es üblich, Kirchen in Museen umzuwandeln.
Nachmittags haben wir das Bernsteinmuseum besucht. Bernstein kommt in dieser Gegend sehr häufig vor. In der Russenzeit wurden alle möglichen Sachen aus Bernstein hergestellt.
Donnerstag, 24.07.2003
Weiterfahrt nach Gdansk (Danzig). Grenzübergang Russland - Polen und kurzer Zwischenstopp in Frauenburg. Aus dieser Stadt kam Kopernikus.
Eine sehr große Klosteranlage ist noch gut erhalten.
Am späten Vormittag sind wir dann in Danzig angekommen. Auch diese Stadt wurde zerstört. Die Polen haben die Stadt anhand von Originalplänen wieder detailgetreu aufgebaut. Eine sehr schöne Stadt!
Einblick in unseren Schlafanhänger. Jeweils drei Etagen pro Zelle. Jeder hatte auf der anderen Seite sein eigenes Fenster. Ich war 7 oben. Mein Spezi war 8 oben. Lustig wenn man mitten in der Nacht aufwacht, und rundherum ein Schnarchkonzert sonders gleichen stattfindet!
Freitag, 25.07.2003
Weiterfahrt nach "good old Germany". Endlich wieder daheim! Unser Übernachtungsplatz war direkt am Werbelinsee bei Berlin. Leider ist der
Campingplatz nicht zu empfehlen! Hier musste man das Klopapier an der Rezeption holen. Sogar im tiefsten Russland war Klopapier auf dem Klo!
Samstag, 26.07.2003
Von Berlin ging's über Leipzig, Hof und Nürnberg zurück nach München, wo wir um 17.00 Uhr angekommen sind.
Alles in allem hat mir die Fahrt sehr gut gefallen! Wir waren viel unterwegs und konnten sehr viel sehen. Mein Eindruck von den Baltischen Staaten ist sehr gut. Man merkt kaum, dass das vor einigen Jahren noch Sowjetunion war.
Einen schönen Gruß an alle die mitgefahren sind, und meinen Bericht hier gelesen haben!!